Craft CMS: Der leistungsstarke Geheimtipp

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  • Kaan Celimli
    Kaan Celimli
Craft CMS Systemvorstellung

WordPress, TYPO3, Joomla und Co. – von diesen Content-Management-Systemen (kurz: CMS) hast du sicherlich schon etwas gehört und einige vielleicht sogar schon selbst verwendet. Doch für die Verwaltung von Websites gibt es auch einen Geheimtipp namens Craft CMS. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über dieses CMS wissen solltest, warum es so besonders ist und wann sich eine Nutzung des Systems besonders lohnt.

Ein kurzer Überblick zu Craft CMS

Craft CMS ist ein modernes Content-Management-System, das von Pixel & Tonic entwickelt wurde. Die erste Version des CMS ging 2013 online. Heute bietet es eine leistungsfähige Lösung zur Erstellung, Anpassung und Erweiterung von Websites. Das System ist dabei bekannt für seine Skalierbarkeit und Gestaltungsfreiheit. Craft CMS Entwickler:innen können dabei auch für individuell gestaltete Websites eine intuitive Benutzeroberfläche erstellen, sodass die Handhabung für Nutzer:innen des CMS kinderleicht wird und die Anwendungsfreundlichkeit profitiert.

Immer mehr Website-Besitzer:innen greifen auf das neue CMS zurück, unter anderem wegen der simplen Verwaltung sowie der Aktualität. Das Content Management mit Craft ist gegen eine Lizenzgebühr möglich. Die Lizenz kann online erworben werden, aber es gibt auch eine kostenlose „Solo“-Version, die für einzelne Benutzer:innen oder kleinere Projekte, bei denen auf Rollen- und Rechtemanagement verzichtet werden kann, ideal ist.

Flexibilität und Fokus auf das Wesentliche

Craft CMS wirbt auf der eigenen Website mit dem Slogan “Everything you need. Nothing you won’t” und betont damit die Fokussierung auf wesentliche Funktionen und Erweiterungen für Entwickler:innen. Das System ermöglicht beispielsweise die nahtlose Einbindung von Marketing-Tools wie Mailchimp oder Hubspot. Außerdem unterstützt das CMS die Verwaltung mehrerer Sprachen, ohne zusätzliche Plugins heranzuziehen, sodass Übersetzungen effizient verlaufen. Dabei bleibt die Benutzeroberfläche stets reduziert und aufgeräumt. Es gibt nur die für den/die Redakteur:in relevanten Buttons und Informationen.

Gestaltungsfreiheiten für Entwickler:innen bei Craft CMS

Eine Anwenderfreundlichkeit muss allerdings erst einmal erarbeitet werden. Denn es gibt keine Templates für Craft CMS. Im Gegensatz zu vielen anderen CMS, die vorgefertigte Themes oder Templates anbieten, beginnen Entwickler:innen bei Craft mit einer leeren Fläche. Stattdessen gibt es die Freiheit, eigene Designs von Grund auf neu zu erstellen. Dadurch wird eine vollständige Kontrolle über das Aussehen und die Funktionalität der Website ermöglicht, was zu einer wirklich einzigartigen Benutzererfahrung führen kann. Die Betonung liegt dabei auf “kann”, da diese Gestaltungsfreiheit für Entwickler:innen auch überfordernd werden kann, worauf wir im Laufe des Artikels noch einmal eingehen werden. Da Craft CMS jedoch logisch und gut dokumentiert ist, erweist es sich für geschulte Entwickler:innen als gut handlebar.

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Craft CMS Erweiterungen für dein Projekt

Es gibt eine Vielzahl von Erweiterungen und Plugins, die die Funktionalität des CMS erweitern können. Plugins sind eine der Stärken von Craft CMS und tragen ebenfalls zu seiner Flexibilität bei. Sie ermöglichen es Entwickler:innen, zusätzliche Funktionen und Anpassungen in ihre Websites zu integrieren. Das System bietet eine einfache Architektur, durch die Entwickler:innen individuelle Plugins erstellen und einfügen können. Eine Sammlung von wenigen, jedoch unterschiedlichen sowie hochwertigen Plugins sind bereits im Craft Plugin Store verfügbar und wachsen stetig. Einige dieser Plugins sind kostenlos, während der Großteil an lohnenswerten Premium-Plugins kostenpflichtig ist, wie zum Beispiel die ChatGPT Integration.

Sicherheit wird groß geschrieben

Ein wichtiges Merkmal von Craft CMS ist seine Betonung auf Sicherheit. Gerade für Unternehmens-Websites ist die Sicherheit von größter Bedeutung und Craft nimmt dies sehr ernst. Das System enthält eingebaute Funktionen, die der Sicherheit zugutekommen, wie zum Beispiel die Pflicht zur Erstellung eines starken Passworts. Es wird auch regelmäßig aktualisiert, um neue Sicherheitsbedrohungen und -lücken zu bekämpfen.

Weitere Sicherheitsaspekte sind zum Beispiel die verschiedenen Möglichkeiten zur Berechtigungsvergabe für Administrator:innen oder Zwei-Faktor-Authentifizierungen. Auch sind integrierte Sicherheitsfunktionen vorhanden, um vor SQL-Injektionsangriffen zu schützen. Bei einem SQL-Injektionsangriff versucht ein/e Angreifer:in, eine Datenbank zu manipulieren, indem er/sie schädlichen SQL-Code in ein Webformular oder einen URL-Parameter einfügt. Durch den vorhandenen Schutz werden solche Angriffe abgewehrt, sodass Angreifer:innen keinen Zugriff auf die Datenbank erhalten. Craft CMS bietet demnach ein gutes Grundgerüst an Sicherheitsmaßnahmen, was zusätzlich durch den noch relativ geringen Bekanntheitsgrad unterstützt wird.

Unterstützung und Barrierefreiheit

In den letzten 10 Jahren hat sich rund um das System Craft eine stetig wachsende Community gebildet. Es gibt diverse Foren und Plattformen, auf denen sich Nutzer:innen austauschen und gegenseitig unterstützen können. Auch werden von Pixel & Tonic regelmäßig Webinare, Newsletter, Blogbeiträge und Online-Workshops angeboten, die den Nutzer:innen bei der Erstellung und Verwaltung ihrer Websites helfen. Ein weiterer Bonus: Der Kundenservice wird bei Craft CMS groß geschrieben und ist bekannt für seine schnelle und lösungsorientierte Unterstützung. Dadurch fühlt man sich in der Craft-Community gut aufgehoben und man kann auf Hilfsbereitschaft bei jeglichen Problemen zählen.

Zudem macht sich Pixel & Tonic für eine Barrierefreiheit im Hinblick auf das CMS stark. Indem die Entwickler:innen von Craft untersuchen, welche Funktionen eines CMS Überreaktionen oder Probleme bei Nutzer:innen sowie spätere Websitebesucher:innen mit einer Aufmerksamkeitsstörung verursachen, können Entwickler:innen sukzessive einen verbesserten Zugang zum System schaffen und Bausteine des Designs für eine ideale Barrierefreiheit anpassen. Die Untersuchungen von Pixel & Tonic sind online in Form von Blogartikeln verfügbar und liefern Tipps und Tricks bezüglich der Barrierefreiheit und verbesserten Zugangsmöglichkeiten bei Craft CMS.

Nachteile von Craft CMS

Craft CMS klingt bis hierhin nach der perfekten Lösung für die Website-Verwaltung. Einige Schattenseiten des Systems sollten allerdings nicht ignoriert werden: Eine so große Gestaltungsfreiheit bei Craft CMS kann zwar für Entwickler:innen durchaus positiv sein – jedoch gibt es genügend Entwickler:innen, die damit eher ihre Probleme haben. Ohne vorgefertigte Themes und Templates können weniger erfahrene Entwickler:innen nicht viel mit dem CMS anfangen, da sie bei Null starten müssen. Die Gestaltung der Templates und Themes kann zudem äußerst zeitaufwendig sein. Daher ist es notwendig, dass Entwickler:innen ein umfangreiches technisches Know-how mitbringen.

Individuelle Projekte aufzusetzen erfordert bei Craft an einigen Stellen technische Hilfe – sei es von der Craft Community oder vom Support. Allerdings ist speziell die Community im Vergleich zu anderen CMS klein, und im Hinblick auf vereinzelte Probleme nicht umfangreich abgedeckt, da das System noch nicht so bekannt ist. Sucht man bei YouTube nach Problembehebungen, so erscheint leider keine Vielfalt an Bewältigungsmöglichkeiten. Ferner ist Craft per se zwar Open Source, jedoch benötigt man für die Vollversion eine Lizenz, die gegen eine Gebühr erworben werden kann. Zusammen mit der Beschaffung von Plugins (die Preisspanne liegt hier zwischen 10 bis 100 Euro pro Plugin) können Kosten entstehen, die so zuvor nicht geplant waren. So wie jedes CMS hat demnach auch Craft mit einigen Hürden zu kämpfen. Wie sehr diese Aspekte jedoch im Weg stehen, hängt letztendlich von dir und deinen Projekt-Zielen ab.

Craft CMS vs. WordPress

Vergleichen wir das CMS mit dem bewährten WordPress, so fällt auf, dass eben genau die auffälligen Merkmale gegensätzlich sind. WordPress-Websites bieten viele gestalterische Freiheiten, dabei aber auch den Vorteil, Entwickler:innen mit Themes, Templates und zahlreichen Plugins ein gutes Grundgerüst zu liefern. Craft CMS bietet keine Unterstützung durch Templates und Themes, und auch die Plugin-Bibliothek befindet sich noch im Wachstum. Dafür zeichnet sich das CMS durch eine besonders hohe Flexibilität aus, die vorteilhaft für stark maßgeschneiderte Projekte ist. Hier steht die Individualisierung im Vordergrund.

Im Hinblick auf Sicherheit ist WordPress ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe – das liegt vor allem an seiner Beliebtheit unter den Nutzenden. Dank etlichen Möglichkeiten zur Absicherung von WordPress-Websites ist das System dennoch eines der sichersten CMS. Craft Entwickler:innen brauchen sich bezüglich Angriffen (noch) nicht so viele Sorgen zu machen, da die geringe Bekanntheit ein Aspekt der Sicherheit ist. Denn noch liegt das System weniger im Fokus von Hackern. Allerdings gibt es auch weniger Schutzmaßnahmen, falls es doch mal zu einem Cyberangriff kommen sollte.

Wenn wir uns die Programmarchitektur anschauen, so lässt sich sagen, dass Craft durch die Nutzung des Yii-Frameworks grundsätzlich neuer ist als WordPress. Allerdings heißt dies keinesfalls, dass WordPress veraltet ist. Durch regelmäßige Aktualisierungen und Updates sowie umfangreiche Unterstützungsmöglichkeiten von WordPress-Communities bleibt es weiterhin der Publikumsliebling, während Craft als Geheimtipp zu verstehen ist. Wenn du dir im Allgemeinen noch unsicher bist, welches CMS zu deinem Projekt passt, haben wir einen CMS-Vergleich aufgestellt. Einen ausführlichen Vergleich von WordPress mit dem ebenfalls beliebten TYPO3 findest du in unseren Blogartikel zu TYPO3 vs WordPress.

Wann lohnt sich der Umstieg zu Craft CMS?

Nachdem wir uns nun ausführlich mit den Eigenschaften von Craft CMS beschäftigt haben, stellt sich die Frage: Wann lohnt es sich eigentlich, bei einem Website-Relaunch zu Craft CMS zu wechseln? Der Umstieg kann für verschiedene Situationen und Anforderungen sinnvoll sein. Wenn du eine Website mit einem besonders einzigartigen Design und einer maßgeschneiderten Benutzererfahrung erstellen möchtest, bietet Craft CMS eine gute Plattform. Die vollständige Kontrolle über das Aussehen und die Funktionalität der Website ermöglicht es dir, deine kreativen Ideen ohne Einschränkungen umzusetzen – sofern du die entsprechend geschulten Entwickler:innen mitbringst!

Wenn du einen besonderen Wert auf die Sicherheit deiner Projekte und deiner Daten legst, ist Craft CMS ebenfalls eine richtig gute Wahl. Das System enthält eingebaute Sicherheitsfunktionen und wird regelmäßig aktualisiert, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen. Die mangelnde Bekanntheit kommt dir auch entgegen, denn noch ist das CMS nunmal ein Geheimtipp und somit nicht auf Platz 1 der Hackerziele. Des Weiteren ist Craft CMS immer auf dem neuesten Stand der Technik und ermöglicht es Entwickler:innen, aktuelle Trends und Technologien zu integrieren. Im Gegensatz zu abwärtskompatiblen CMS-Systemen profitierst du bei Craft von modernsten Programmierpraktiken. Dennoch gilt es, Pro- und Kontra-Argumente abzuwägen und auch die bewährten Contentmanagement-Systeme in die Überlegungen für deinen Website-Relaunch einzubeziehen.

 

Fazit

Craft CMS ist ein leistungsstarkes Content-Management-System mit hoher Flexibilität und Fokus auf das Wesentliche. Es bietet eine große Gestaltungsfreiheit für Entwickler:innen und ermöglicht eine maximale Individualisierung von Projekten. Nach der Gestaltung kann die Nutzung aus Sicht von Autor:innen und der Administration sehr simpel sein, da die Entwicklung eine intuitive Benutzeroberfläche bereitstellen kann. Craft CMS ist sicher, modern, von Freiheiten gekennzeichnet und wirklich ein Geheimtipp unter den CMS. Wir beraten dich gerne zu einem Website-Relaunch mit Craft CMS.

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  • Über Kaan Celimli

    Kaan Celimli

    Kaan liebt es in neue Themengebiete einzutauchen und ist stets auf der Suche nach neuen Informationen und Trends, um sein Fachwissen zu erweitern. Darüber hinaus ist er leidenschaftlich an der Filmkultur interessiert und schaut gerne Arthouse-Filme in Indiekinos.

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