SEO, SEA, SEM – die beste Strategie für Dein B2B Marketing

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  • Portrait Joelle Lux, Texterin und Konzepterin
    Joelle Lux
Teaserbild SEO, SEA und SEM

Die Website ist das Zentrum jeder B2B-Marketingstrategie. Doch die Konkurrenz im Web ist groß. Wer bei Google und Co. nicht auf der ersten Ergebnisseite landet, ist im Internet quasi unsichtbar. Um einen der heiß begehrten Plätze auf der ersten Seite zu ergattern, kannst du entweder SEO oder SEA betreiben – zwei verschiedene Ansätze im Suchmaschinenmarketing (SEM).

Was diese Maßnahmen beinhalten, welche Strategien im B2B-SEM es gibt und welches Vorgehen am Ende am besten zu deinen Zielen passt, werden wir im Folgenden gemeinsam herausfinden.

1 Was sind SEM, SEO und SEA – ein kurzer Überblick

Auf das Wesentlichste heruntergebrochen, ist das Suchmaschinenmarketing (SEM) der Oberbegriff für alle Maßnahmen rund um die Gewinnung von Website-Besucher:innen über die SERP (Search Engine Results Page). Wenn also deine Zielgruppe ein für dich relevantes Thema online sucht und dich findet (und letztlich dein Produkt kauft), ist das erfolgreiches (B2B-)Suchmaschinenmarketing.

Zum SEM gehören die beiden Bereiche Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO – zu Deutsch auch seltener SMO) und Suchmaschinenwerbung (Search Engine Advertising, SEA). In kurz:

SEO + SEA = SEM

Wenn du eine Unternehmenswebsite betreibst, sind dir beide SEM-Bereiche sicherlich bekannt. Zusammengefasst ist es die Aufgabe von SEO, die wichtigen Seiten einer Website so zu optimieren, dass sie von den Internetnutzenden gefunden und besucht werden, die genau das suchen, was auf der Seite geboten wird. SEA holt ebenfalls Besucher:innen über die SERP auf eine Website; in diesem Fall über Keywords, für die bezahlte Anzeigen geschaltet werden.

SEM versteht sich damit als sogenanntes Pull-Marketing. Dies bedeutet, dass User:innen bereits auf der Suche nach Informationen zu einem Thema sind oder eine bestimmte Handlung ausführen wollen, wenn sie auf eine Website kommen. B2B Suchmaschinenmarketing wirkt also nicht aufdringlich, sondern hilft Nutzenden bei der Suche nach einer Lösung.

Wenn beispielsweise jemand nach “Personalberatung Köln” sucht, dann möchte er oder sie auch genau zu diesem Thema Ergebnisse sehen – und das ist deine Chance, dein Produkt, deine Dienstleistung oder deine Informationen zu präsentieren und damit genau die Suchintention zu erfüllen. SEM ist demnach eine besonders zielgerichtete Marketing-Maßnahme.

2 Das große Feld der Suchmaschinenoptimierung (SEO)

SEO hat zum Ziel, eine möglichst hohe Platzierung in den organischen Suchergebnissen zu erzielen, also in den Ergebnissen, die keine bezahlten Anzeigen sind. Bildlich gesprochen ist SEO der Scheinwerfer, der auf deine Website geworfen wird – ohne Suchmaschinenoptimierung liegt die Bühne im Dunklen, und die Zuschauer bleiben aus.

Wie weit oben deine Landingpage auf einer Suchergebnisseite angezeigt wird, hängt von verschiedenen Rankingfaktoren ab. Darunter fällt unter anderem der gezielte Einsatz der richtigen Keywords, aber auch, ob der Inhalt für Besuchende einen echten Mehrwert bietet, ob die URL-Struktur sinnig ist, ob passende Websites auf deine Seite rückverweisen und wie hoch der Pagespeed ist.

Wie auch die Rankingfaktoren versuchen abzubilden: SEO sollte primär für die Besucher:innen betrieben werden, nicht für die Suchmaschinen. Wer eine stimmige, sinnvolle und gut funktionierende Website betreibt, hat auch beim Ranking gute Chancen. Dennoch gibt es bei allen SEO-Maßnahmen Aspekte zu beachten. Eingeteilt werden diese Maßnahmen in OnPage- und OffPage-SEO.

2.1 Onpage-SEO für B2B Unternehmen

Wie der Name verrät, geht es beim Onpage-SEO um alle Maßnahmen auf der eigenen Website, die auf die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen einzahlen. Natürlich möchtest du dabei für die richtigen Keywords verbunden mit der richtigen Suchintention gefunden werden. Eine tiefgehende Keyword- und Zielgruppenanalyse ist daher immer der erste Schritt, bevor das Onpage-SEO starten kann. Auf dieser Basis betreibst du mit folgenden Schritten erfolgreiches B2B-SEO:

Content

Der wohl wichtigste Teil des Onpage-SEO befasst sich mit den Inhalten. Denn Google und Co. versuchen Websites selbstverständlich so gut es geht aus Nutzersicht zu bewerten – und was nützt eine schicke Onlinepräsenz, wenn man auf ihr nicht findet, was man sucht?

Gute Rankings erzielt deine Website also nur dann, wenn sie Besuchenden wertvolle Informationen bietet. Wenn du Content aus der Sicht deiner Zielgruppe denkst (Welche Infos brauchen potentielle Kund:innen, bevor sie einen Kauf oder eine andere Aktion tätigen? Welche häufig gestellten Fragen kann ich schon auf der Website beantworten? In welchen Themenfeldern erwarten Besucher:innen Expertise? usw.), dann machst du auch in Sachen SEO schon Vieles richtig. Google straft thin content und Spam immer rigoroser ab, als letztes hat das Helpful-Content-Update dazu beigetragen.

Als B2B-Unternehmen bietest du tendenziell eher komplexe Produkte und spezialisierte Dienstleistungen an, die häufig auch eine höhere Investition von Käufer:innen erfordern, als es im B2C-Bereich der Fall ist. Da ist es besonders wichtig, alle relevanten Informationen bereitzustellen und Besucher:innen mit Blick auf ihren jeweilige Branche abzuholen. In vielen Fällen sind etwa technische Daten, Material- und Produkteigenschaften sowie Anwendungsbereiche interessant. Ein auf B2B-SEO ausgerichteter Unternehmensblog kann zusätzliche Themen rund um deine Produkte und Leistungen abdecken und potentielle Kund:innen am oberen Ende des Funnels einfangen. Gerade, wenn die Suchvolumina rund um deine Hauptleistungen gering sind, boostet ein gut durchdachter Informationsbereich die Sichtbarkeit in Google und Konsorten.

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Medien, Metas und mehr

Abseits des Inhalts tragen auch einige “DOs” bei der Contentpflege zur SEO-Optimierung bei. Dazu gehört etwa, die Beschreibung und Alternativtexte der Medien zu pflegen und hier an sinnvollen Stellen deine Keywords einzubauen. Auch Titel und Meta-Beschreibung der Seite, die im sogenannten Snippet (Ausschnitt) auf der Ergebnisseite angezeigt werden, sind wichtig. Sie sollten deine Zielgruppe zum Besuch deiner Seite verleiten.

Niedrige Ladezeiten tun ebenfalls ihren Teil für höhere Rankings – denn die Geduld, auf eine sich langsam aufbauende Website zu warten, ist in den frühen 2000ern ausgelaufen. Die Performance beeinflusst du zwar am stärksten mit einem sauberen Code, aber auch geringe Bildgrößen, der Verzicht auf Videos und Einbindungen externer Inhalte und weitere kleine Stellschrauben haben große Wirkungen auf den Pagespeed.

Was manchmal nebensächlich erscheint, aber sowohl für User als auch für Suchmaschinen wichtig ist, sind sinnvolle URL- und Headline-Strukturen. Dann finden sich Besucher:innen und Crawler besser zurecht. Mehr zu diesen Themen findest du in unserem ultimativen SEO-Leitfaden.

Technik

Nicht zu vergessen ist das Thema Technik. Wie schon angeklungen ist: Eine reibungslos laufende Website, die keine Fehlermeldungen produziert und schnell lädt, ist gleichermaßen für eine positive Nutzererfahrung und für SEO essentiell. Hier ist sowohl eine professionelle Webentwicklung als auch eine informierter Umgang mit dem Backend wichtig.

2.2 Offpage-SEO für B2B Unternehmen

Offpage-Optimierung ist der zweite große Bereich der B2B SEO. Dazu zählen alle Maßnahmen außerhalb der eigenen Website, die zur Verbesserung der Positionierung in den Suchergebnissen führen. Was erstmal unintuitiv klingt, ist eigentlich ganz einfach: Wenn vertrauenswürdige Seiten auf deine eigene Website verweisen, führt dies Besucher:innen zu dir und ist auch für den Crawler ein gutes Zeichen.

Der wohl entscheidendste Aspekt der OffPage-Optimierung ist daher der Aufbau hochwertiger Backlinks von externen Websites. Backlinks gelten als Vertrauensindikator für Suchmaschinen und können so das Ranking entscheidend beeinflussen. Dabei kommt es nicht bloß auf die Anzahl an, sondern darauf, passende und qualitativ hochwertige Links von relevanten Websites zu erhalten.

Obwohl sich auf einen großen Teil des Linkbuildings kein Einfluss nehmen lässt, gibt es ein paar Kniffe, die dir hochwertige Verlinkungen bescheren können. Im B2B-Bereich sind hier Einträge in relevante Branchenverzeichnisse und in Herstellerkataloge interessant. Einfach zu erhalten und dabei hochqualitativ sind auch Backlinks von Zulieferern, Partner:innen und Hersteller:innen, sowie ggf. von Bestandskund:innen.

Zur OffPage-Optimierung zählt in gewissem Maße auch Social Media. Durch die Präsenz in den sozialen Netzwerken kannst du deine Reichweite erhöhen und Links zu deiner Website generieren. Social Signals, wie Likes und Kommentare, sind ein wertvoller Indikator für die Beliebtheit und Relevanz einer Website und wirken sich insgesamt positiv auf die Klickzahlen aus. Ob soziale Medien (und wenn ja, welche Kanäle) interessant für dein B2B-Unternehmen sind, hängt natürlich von der Branche und der entsprechenden Zielgruppe ab.

2.3 Die Vor- und Nachteile von SEO

Die Vorteile von SEO/ SMO liegen so auf der Hand, dass es fast unpassend ist, sie “Vorteile” zu nennen: Suchmaschinenoptimierung ist unverzichtbar für jede Website, die als aktiver Marketingkanal genutzt werden soll. Ohne zielgerichtetes B2B SEO ist es fast unmöglich, auf den vorderen Plätzen der Suchergebnisse zu landen, und so wird die Marketingchance mit der größten Reichweite verspielt.

Natürlich braucht man für SEO Geduld. Rankings aufzubauen benötigt Zeit (und mehr als nur eine handvoll optimierter Seiten) – daher ist es wichtig, so früh wie möglich damit zu starten, am besten parallel zu einem Relaunch. Zudem ist gutes B2B SEO ein Prozess aus laufendem Controlling und entsprechender Optimierung, denn die obersten Plätze sind oft hart umkämpft und die Konkurrenz schläft nicht. Je größer der Wettbewerb um dein Keyword ist, desto mehr muss in professionelles SEO investiert werden, um vorne mitspielen zu können. Ansonsten lohnt sich die Optimierung auf weniger populäre Keywords. Ist aber erstmal eine gute Basis aufgebaut, kann die Zeit, die in die Optimierung bestehender Seiten gesteckt wird, deutlich reduziert werden.

Doch auch dann sollte die Website mit neuem Content lebendig gehalten werden; für einen langfristigen SEO-Erfolg benötigst du eine Strategie mit Weitblick. Natürlich nicht bloß für die Crawler, sondern auch für ein überzeugendes Nutzererlebnis. SEO/ SMO ist also ein Langzeit-Prozess, in den insgesamt viel Zeit und bei der Unterstützung durch eine professionelle Agentur auch ein größeres Budget fließt – der aber auch mit den entsprechenden Marketingerfolgen reichlich dafür entlohnt.

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3 Die Suchmaschinenwerbung (SEA)

SEO ist zwar essentiell für eine nachhaltige Sichtbarkeit deiner Website und letztlich unentbehrlich, um deine Marketingziele zu erreichen. Aber wie gesagt: SEO benötigt Zeit. Bis sich das Vertrauen in deine Website und die entsprechenden Rankings aufgebaut haben, können Monate vergehen. Die Lösung für eine schnelle Sichtbarkeit im Netz? SEA.

Die Platzierung bezahlter Anzeigen auf der Suchergebnisseite ist die einfachste Möglichkeit, zu deinen Ziel-Keywords gefunden zu werden. Das Ganze funktioniert wie bei einer Auktion: Das Unternehmen, das am meisten auf ein Keyword bietet, wird in der Suchmaschine ganz oben angezeigt. Bei der Auktion geht es um den Preis pro Klick auf das Suchergebnis (Cost per Click) – wem dieser Klick am meisten wert ist, der “gewinnt” den höchsten Platz auf der Ergebnisseite.

Natürlich ist der Platz für die Anzeigen begrenzt; Keywords mit hoher Konkurrenz sind dementsprechend teurer. Daher solltest du gut abwägen, für welche Keywords du mit welchem Budget Anzeigen schaltest – und natürlich laufend Erfolgskontrolle betreiben und die Kampagnen-Landingpages optimieren.

3.1 Ziele der Suchmaschinenwerbung

Das Hauptziel von SEA ist leicht zusammenzufassen: Für die Keywords sichtbar werden, für die sich durch SEO noch keine Rankings aufgebaut haben oder für die es schwierig ist, in den organischen Suchergebnissen zu landen.

Dabei gilt es zu beachten, dass Suchende den organischen Ergebnissen im Allgemeinen mehr Vertrauen schenken als den Anzeigen. Denn wer dort auftaucht, hat mit einer hohen Wahrscheinlichkeit relevante Inhalte zum gesuchten Keyword zu bieten. Zudem ist SEA auf Dauer kostspielig und zahlt nicht nachhaltig auf die Sichtbarkeit einer Website ein. SEO sollte daher nie durch SEA ersetzt, sondern höchstens ergänzt werden.

Deshalb eignet sich B2B SEA vor allen Dingen zum (Re-)Launch deiner Website, bei der Einführung neuer Produkte bzw. Leistungen oder für kurzfristige Projekte wie Kampagnen.

3.2 Google oder Microsoft?

Auch, wenn der Marktführer einen großen Teil der internationalen Werbebudgets abgreift: SEA ist nicht gleich Google Ads. Die Frage nach der passenden Plattform für deine Suchmaschinenwerbung ist nicht ganz trivial. Einen Blick wert, gerade für B2B-SEA, sind auch die Microsoft Ads (ehemals Bing Ads).

Diese haben zwar einen deutlich geringeren Marktanteil (zurzeit etwa 8 %), aber bieten einen speziellen Vorteil für B2B-Unternehmen: das berufliche Targeting. Bing ist die einzige Plattform, bei der du deine Zielgruppe auf Basis ihres beruflichen Hintergrundes ansprechen kannst. Dazu verwendet Microsoft LinkedIn-Daten zum Unternehmen, der Berufsgruppe und der Branche. Das ist gerade für die Vermarktung von nischigen B2B-Produkten oder bei einem relativ gesättigten Markt interessant.

Auch ist die Microsoft-Suchmaschine auf Unternehmensrechnern recht häufig vertreten. Wer also Bing nutzt, tut dies zumeist im Unternehmenskontext – und in diesem werden B2B-Käufe getätigt. Bing-SEA kann sich also durchaus lohnen. Mehr Informationen dazu findest du in unserem Artikel zu Microsoft Ads.

Natürlich ist der hohe Marktanteil von Google weiterhin ein wichtiger Faktor für die Erreichung deiner Marketingziele via SEA. Die Masse erreichst du über den Suchmaschinen-Giganten. Deshalb lohnt es sich nur für sehr wenige B2B-Unternehmen, ausschließlich Microsoft Ads zu schalten. Wir beraten dich gerne zum besten Mix für deine SEA-Strategie.

3.3 Die Vor- und Nachteile von SEA

Zusammengefasst sind die Vorteile von SEA ein schneller Boost für die Sichtbarkeit deiner Website und die Möglichkeit, (fast) garantiert für die wichtigsten Keywords zu ranken. Dabei kannst du insbesondere mithilfe des LinkedIn-Targetings die Anzeigen ganz auf deine Zielgruppe ausrichten.

Zu beachten ist jedoch wie erwähnt, dass organischen Ergebnissen mehr Vertrauen und damit Klicks geschenkt werden, und dass eine durch Anzeigen gewonnene Sichtbarkeit nicht nachhaltig ist. Allerdings kann SEO einiges von den Ergebnissen des SEA lernen – mehr dazu im letzten Abschnitt des Artikels.

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4 Unterschiede zwischen B2B- und B2C-SEM

Im Grunde genommen ist SEM im B2B- und B2C-Kontext der gleiche Schuh in einer anderen Farbe: Beide Formen versuchen, durch hilfreiche Inhalte die Suchintention von Internetnutzenden zu erfüllen und dadurch Kund:innen zu gewinnen. Sowohl die Algorithmen, die SEO-Landingpages bewerten, als auch die Auktionen für SEA-Kampagnen sind für beide Ausrichtungen genau dieselben. Wie die SEM-Strategie genau angegangen werden sollte, unterscheidet sich jedoch. Diese Unterschiede schauen wir uns im Folgenden etwas genauer an.

4.1 Kaufprozess

Der erste Unterschied, der Einfluss auf die SEM-Strategie haben sollte, liegt im Kaufprozess. B2C-Käufe werden in der Freizeit getätigt. Entscheidungen für ein Produkt werden dabei relativ schnell getroffen. Das liegt zum einen daran, dass die Investition meist deutlich geringer ausfällt. Und zum anderen, dass in der Regel nur eine Person (vielleicht mit Mitspracherecht des Lebenspartners) an der Entscheidung beteiligt ist. Und: B2C-Kund:innen “stöbern” gerne ein bisschen und kaufen Dinge, die eigentlich gar nicht auf der Wunschliste standen (falls du dir jetzt ertappt vorkommst – das tun wir alle).

Im B2B-Kontext kann so etwas nicht passieren. Wer für sein Unternehmen auf Suche geht, hat Bedarf für ein bestimmtes Produkt bzw. eine konkrete Leistung. Hier kann nichts spontan entschieden werden, sondern es müssen mehrere Angebote verglichen, Vertriebspersonen und andere Entscheider:innen konsultiert und Budgets freigegeben werden. Der Entscheidungsprozess für B2B-Käufe gestaltet sich daher deutlich zeitintensiver.

Für B2B-Websites bedeutet das, dass sie in der Regel mehrmals aufgerufen werden, bevor eine Kaufentscheidung getroffen wird. Daher ist es besonders wichtig, dass die Landingpages leicht wieder auffindbar sind – SEO ist also auf Produkt- und Leistungsseiten unentbehrlich. Auch sollten – wie bereits oben erwähnt – umfassende Informationen bereitstehen und die Branchenexpertise überzeugend dargestellt werden. Daher eignen sich integrierte Landingpages hier oftmals eher als isolierte Landingpages oder Microsites. So können Besucher:innen sich ausreichend über dein Unternehmen kundig machen. Hier kommt es natürlich auch auf das explizite Angebot an – im Artikel zur perfekten Landingpage erfährst du mehr zum Thema. Und ein gut geführter Unternehmensblog mit den richtigen Keywords trägt ebenfalls seinen Teil zur Überzeugungsarbeit bei (siehe 4.3).

4.2 Keywords und Suchvolumen

Wo wir bei Keywords sind – auch hier ergeben sich Unterschiede zwischen B2C- und B2B-SEM. Natürlich geht es in beiden Marketingbereichen darum, herauszufinden, was Kund:innen in Suchmaschinen eingeben, wenn sie entweder genau dein Produkt oder deine Leistung benötigen, oder sich im Themenfeld deines Angebots (mit Aussicht auf eine spätere Interaktion) informieren möchten.

Was sich allerdings unterscheidet ist, ab welchem Suchvolumen Keywords für die eigene Website interessant werden. Wir werden oft gefragt, ab welchem SV sich die Aufnahme eines Keywords lohnt, oder was ein „gutes“ Suchvolumen ist. Da gibt es natürlich auch innerhalb des B2B- und B2C-Bereichs Unterschiede – aber beim Marketing für Endkunden werden Keywords mit einem SV von unter 100 eher herausgefiltert, während bei größeren B2B-Investitionen auch Suchvolumina von 10 zu einem hohen Umsatz beitragen können. Je nachdem, wie das eigene Angebot bepreist ist und welche Nische es besetzt, sollte ein anderer Blick auf das mögliche Keywordset geworfen werden. Hierzu kann dich deine SEO-Agentur umfassend beraten.

4.3 Content-Strategie

Bei jedem Search Engine Marketing ist der essentiellste Part der SEM-Strategie, die Intention hinter der Suchanfrage potentieller Kund:innen zu verstehen und zu erfüllen. Wird zum Beispiel ein Keyword eher zum Auffinden von Informationen gesucht, oder in Verbindung mit einer Kauf- oder anderen Handlungsintention? In welchem Kontext wird ein Begriff gesucht? Handelt es sich bei den Suchergebnissen zu deinen potentiellen Keywords um das, was du dir darunter vorgestellt hast?

Transaktionale Keywords werden im B2B-Bereich dann eingegeben, wenn potentielle Käufer:innen sich mit konkretem Kaufinteresse Angebote einholen wollen. Obwohl die Seiten zu diesen Keywords auf eine Transaktion ausgerichtet werden sollten, sollten sie natürlich auch alle relevanten Informationen rund um das Produkt oder die Dienstleistung anbieten. B2B-Produkte sind oftmals erklärungsbedürftiger als B2C-Produkte – und Einkäufer:innen müssen häufig die (technischen) Daten mit den Anforderungen ihres Betriebes abgleichen können. Seiten für Endbenutzer:innen-Produkte können meist schlanker gehalten werden.

Das bedeutet nicht, dass für gutes B2B SEO etwa die komplette Funktionsweise einer Maschine auf der Produktseite erklärt werden sollte. Für solche informationellen Inhalte eignet sich ein Verweis auf den erwähnten Unternehmensblog. Dieser kann mit weiterführenden Informationen im Themenfeld deiner Produkte und Dienstleistungen diejenigen Besucher:innen überzeugen, die sich zunächst über dein Thema schlau machen wollen. Ein solcher Blog ist im B2B-Bereich deutlich relevanter, da das Themenfeld meist komplexer ist und die Darstellung von Expertise die Kaufentscheidung mit beeinflusst. Die Besucher:innen kannst du dort sanft auf deine Leistungen aufmerksam machen. So bleiben auch transaktionale und informationelle Inhalte klar voneinander getrennt, was sowohl für die Nutzerführung, als auch für SEO von Vorteil ist. Auch die Content-Strategie solltest du mit einer professionellen Digitalagentur entwickeln, damit sie langfristig zum Erreichen deiner Marketingziele beiträgt.

5 B2B SEM beim Relaunch und darüber hinaus – SEO und SEA optimal kombinieren

Nachdem wir nun sowohl die Grundzüge von SEO und SEA als auch die Besonderheiten des B2B-SEM herausgearbeitet haben, stellt sich die Frage, wie bei einem Website-Relaunch idealerweise vorgegangen werden sollte. Startet man am besten mit SEA, weil es schneller Wirkung zeigt? Oder sollte man sich ganz auf SEO konzentrieren, weil es nachhaltiger ist? Wann setze ich was vorteilhaft für mein Suchmaschinenmarketing ein, auch über den Relaunch hinaus?

Wir sagen: Der richtige Mix führt zum Erfolg! Je nachdem, auf welcher Basis du deine Maßnahmen startest, wie hart umkämpft dein Keyword-Set ist, und wie viel Budget du ausgeben kannst, ergibt eine andere Kombination für dich am meisten Sinn. Drei mögliche Strategien stellen wir dir im Folgenden vor.

5.1 Die Dual Visibility Strategie

Diese Strategie hat zum Ziel, sowohl die oberen Plätze der bezahlten als auch der organischen Suchergebnisse einzunehmen. Dabei optimierst du die SEO-Landingpages auf Basis der Learnings aus den bezahlten Anzeigen immer weiter, bis sie schließlich beide auf hohem Niveau performen.

Dual Visibility SEM Strategie

Prinzipiell geht diese SEM Strategie von einem Zeitpunkt aus, in dem deine SEA-Anzeigen bereits Spitzenpositionen auf der SERP einnehmen, damit du das Nutzerverhalten sinnvoll interpretieren kannst. Finden noch nicht genügend User auf deine Anzeigenseiten, um daraus sinnvolle Schlüsse zur SEO-Optimierung zu ziehen, pushst du am besten erstmal die Anzeigen für einzelne Keywords. Das ergibt beispielsweise nach einem Relaunch Sinn. Diese Anzeigen kannst du in verschiedenen Versionen texten und gestalten. Je nach Performance überträgst du die Ergebnisse auf deine SEO-Landingpages. Natürlich können umgekehrt auch Learnings aus konversionsstarken SEO-Landingpages auf SEA-Anzeigen übertragen werden.

Bei erfolgreicher Durchführung dieser Strategie dominiert das eigene Unternehmen schließlich die Ergebnisseite für das gewählte Keywordset – unschlagbar für eine hohe Wahrnehmung deiner Zielgruppe.

5.2 Die Up and Down Strategie

Auch hier wird von Top-Positionen im SEA-Bereich ausgegangen, und aus dem Nutzerverhalten Schlüsse für SEO gezogen. Allerdings wird bei Erreichen der Top-Rankings in den organischen Ergebnissen SEA nicht weiterhin so aggressiv betrieben wie bei der Dual Visibility Strategie. Hier ist es zwar immer noch das Ziel, bei beiden Abschnitten auf der ersten SERP aufzutauchen – Top-Positionen im Anzeigenbereich werden aber bei Spitzenrankings im organischen Bereich nicht mehr priorisiert. Das kostet sicherlich Klicks, erreicht aber immer noch eine hohe Awareness und spart Budget. Besonders bei “teuren” Keywords ergibt dieses Vorgehen Sinn.

SEO und SEA kombinieren - Up and Down Strategie

5.3 Die Pull Back Strategie

Bei dieser SEM-Strategie geht es darum, die wichtigen Keywords so lange intensiv über SEA-Anzeigen zu bewerben, bis sich die Rankings in den organischen Suchergebnissen aufgebaut haben. Auch hier sollten Learnings aus den gut performenden SEA-Anzeigen zur SEO-Optimierung genutzt werden.

SEO und SEA kombinieren - Pullback SEM-Strategie

Ziel ist hier allerdings nicht, in beiden Sparten sichtbar zu sein. Sobald die Landingpages gute organische Positionen erreicht haben, werden die Anzeigen für die entsprechenden Keywords pausiert. Diese Strategie eignet sich besonders dann, wenn dein Marketingbudget begrenzt ist. Das eingesparte SEA-Budget kann in die Optimierung weiterer Landingpages re-investiert werden.

Welche der drei B2B-SEM Strategien für dein Vorhaben am passendsten ist, oder ob eine individuelle Mischung mehr Erfolg verspricht, arbeitest du mit einer professionellen Content Marketing Agentur leicht heraus.

Fazit

Das Suchmaschinenmarketing (SEM) ist ein unverzichtbarer Bestandteil des B2B-Marketings. Sowohl SEO als auch SEA sorgen dafür, dass deine B2B-Produkte und -Leistungen von deiner Zielgruppe online gefunden werden. Sie sind deine Chance, deine Angebote genau dann zu präsentieren, wenn bereits ein Interesse an ihnen besteht.

Bei der Gestaltung zielführender Landingpages und Anzeigenstrategien gilt es, die Besonderheiten des B2B-SEM im Auge zu behalten – vom komplexeren Kaufprozess bis zur Auswahl der richtigen Keywords. Der besondere Clou einer erfolgreichen SEM-Strategie ist, SEO und SEA gut miteinander zu verzahnen und genau aufeinander abzustimmen. Erfolgreiches Suchmaschinenmarketing benötigt Expertise, Zeit und Weitblick – mit einer professionellen Digitalagentur erreichst du jedoch auch hoch gesteckte Ziele. Deine Conversions werden dir zeigen, dass sich der Aufwand lohnt!

Mehr rund um B2B-SEO erfährst du in unserem Artikel zur Wichtigkeit von SEO beim Relaunch und in unserem umfassenden SEO-Guide.

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  • Über Joelle Lux

    Portrait Joelle Lux, Texterin und Konzepterin

    Joelle liebt das Verfassen von Texten aller Art. Ob für Blogs, Landingpages oder weiteren Content. Am besten findet sie es, wenn sie sich dafür in ein ganz neues Thema einarbeiten muss. Jedes Wissen ist schließlich gutes Wissen! Deshalb freut sie sich über das breite Themenspektrum unserer Kunden - und unseres eigenen Blogs.

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