Digital Experience Platform: Die nÀchste Stufe des Kundenerlebnisses

Übersichtsbild Digital Experience Platform

Das digitale Kundenerlebnis entwickelt sich zunehmend zum zentralen Wettbewerbsfaktor fĂŒr Unternehmen. Nutzer:innen erwarten Inhalte, die zu ihren Interessen passen, Erlebnisse, die ĂŒber alle KanĂ€le hinweg konsistent sind, und Interaktionen, die intuitiv funktionieren. 

Damit all das gelingt, mĂŒssen im Hintergrund unterschiedliche Systeme, Datenquellen und Prozesse nahtlos zusammenspielen. In der Praxis ist das eine Herausforderung: Inhalte, Tools und Daten liegen oft in Silos, Prozesse sind historisch gewachsen, Abteilungen arbeiten isoliert. Das Ergebnis: Marketing-Teams verbringen mehr Zeit mit Tool-Handling als mit kundenzentrierter Arbeit.

Eine Digital Experience Platform (DXP) bietet hier einen integrierten Ansatz. Sie bĂŒndelt Inhalte, Daten und Prozesse, um digitale Touchpoints effizient zu steuern, personalisierte Erlebnisse zu ermöglichen und kanalĂŒbergreifend konsistente Kommunikation sicherzustellen.

Warum digitale Kundenerlebnisse heute entscheidend sind

Die Erwartungen der Nutzer:innen an digitale Erlebnisse sind hoch: 

  • Personalisierung: Inhalte und Angebote, die auf ihre Interessen und ihr Verhalten zugeschnitten sind.
  • KanalĂŒbergreifende Konsistenz: Ein nahtloses Erlebnis auf Website, App, E-Mail, Social Media & mehr.
  • Schnelligkeit & Komfort: kurze Ladezeiten, intuitive Navigation und reibungslose Interaktionen.

Wer diese Erwartungen erfĂŒllt, baut Vertrauen auf, steigert die Kundenzufriedenheit und letztlich auch die Conversion-Rate. Wer sie ignoriert, riskiert:

  • Frust, durch unklare Navigation oder fehlende mobile Optimierung.
  • Abwanderung, weil  Alternativen nur noch einen Klick entfernt sind.
  • ImageschĂ€den, durch negative Erfahrungen, die schnell geteilt werden.

Was ist eine Digital Experience Platform?

Bestandteile einer Digitalen Experience Platform

Eine DXP ist eine integrierte Software-Architektur, die Unternehmen dabei unterstĂŒtzt, konsistente, personalisierte und kanalĂŒbergreifende digitale Kundenerlebnisse zu gestalten, zu steuern und zu optimieren.

Im Unterschied zu einem klassischen CMS, das Inhalte primĂ€r fĂŒr eine Website verwaltet, verbindet eine DXP Content, Daten, GeschĂ€ftslogik und Schnittstellen zu anderen Systemen.

Typische Bestandteile einer Digital Experience Plattform sind:

  • Content Management: Erstellung, Verwaltung und Ausspielung von Inhalten 
  • Customer Data Platform (CDP): zentrale Sammlung und Analyse von Nutzerdaten 
  • Personalisierungs-Tools: dynamische Anpassung von Inhalten und Angeboten
  • Omnichannel-Publishing:  Ausspielung ĂŒber Website, App, E-Mail, Social Media u.v.m.
  • Analytics & Tracking – Erfolgsmessung und Optimierung von Customer Journeys
  • Integrationsschnittstellen – Anbindung von CRM-, ERP-, E-Commerce- oder Marketing-Systemen

DXP vs. CMS

Auf den ersten Blick wirken Digital Experience Platforms (DXPs) und Content-Management-Systeme (CMS) wie zwei Varianten derselben Idee: Inhalte verwalten und online verfĂŒgbar machen. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass sie unterschiedliche AnsĂ€tze und Zielsetzungen verfolgen.

CMS – fĂŒr Content-getriebene Websites 

  • Fokus auf Inhaltsverwaltung und Webseiten-Ausspielung
  • Geeignet fĂŒr Blogs, redaktionelle Inhalte oder kleinere Unternehmensseiten
  • Begrenzte Personalisierungsmöglichkeiten
  • HĂ€ufig monolithisch, eingeschrĂ€nkte Erweiterbarkeit

DXP – fĂŒr komplexe, personalisierte Erlebnisse 

  • Fokus auf kanalĂŒbergreifende, datengetriebene Customer Journeys
  • Integrierte Personalisierung, Segmentierung und Nutzertracking
  • VerknĂŒpft Content, Nutzerdaten und Automatisierung
  • Ideal fĂŒr Omnichannel-Marketing und Commerce
  • API-first und headless-fĂ€hig 

Beispiele

CMS: WordPress, TYPO3, Drupal

DXP: Adobe Experience Manager, Sitecore, Optimizely DXP

Composable DXP-Ansatz: Kombination aus Storyblok (CMS) + commercetools (Commerce) + Segment (CDP)

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Composable DXP vs. DXP Suite – Was sind die Unterschiede?

Im Bereich der Digital Experience Platforms (DXPs) gibt es unterschiedliche AnsÀtze, die sich in ihrer Struktur und Funktionsweise unterscheiden. Zwei der hÀufigsten Modelle sind die Composable DXP und die DXP Suite. Beide verfolgen unterschiedliche Strategien zur Verwaltung digitaler Erlebnisse: Eine DXP Suite bietet in der Regel eine vollstÀndig integrierte Lösung, die alle zentralen Funktionen innerhalb einer Plattform vereint. Im Gegensatz dazu setzt eine Composable DXP auf modulare, flexible Komponenten, die je nach Bedarf individuell kombiniert und erweitert werden können.

Composable DXP (MACH-Architektur)

Die MACH-Prinzipien stehen fĂŒr Microservices, API-first, Cloud-native und Headless. Das bedeutet, dass Systeme modular aufgebaut sind und sich die einzelnen Tools individuell kombinieren lassen. Dadurch bleiben sie flexibel und zukunftssicher, weil einzelne Komponenten jederzeit ausgetauscht oder erweitert werden können.

Vorteile von Composable DXP

  • Höchste FlexibilitĂ€t & Skalierbarkeit
  •  Einfache Integration neuer Tools
  • Anpassbar an UnternehmensbedĂŒrfnisse

💡 Beispiele: Storyblok, Contentful, commercetools, Algolia, Segment – ĂŒber APIs verbunden.

DXP Suite (All-in-One)

Eine DXP Suite ist eine umfassende All-in-One-Lösung eines Herstellers. Sie bĂŒndelt zentrale Funktionen wie Content, Daten und Personalisierung in einer Plattform. So entsteht eine einheitliche User Experience bei gleichzeitig geringerem Integrationsaufwand.

Vorteile von DXP Suites 

  • Schnellere Implementierung
  • Einheitliche Bedienung, hohe Konsistenz
  • Ein zentraler Anbieter, weniger Tool-Vielfalt

💡 Beispiele: Adobe Experience Manager, Salesforce Experience Cloud, Sitecore DXP.

Vergleich Vorteile Composable DXP vs DXP Suite

Warum Unternehmen DXPs brauchen – Die Vorteile

Die digitale Welt wird zunehmend komplexer: Kunden wechseln heute nahtlos zwischen verschiedenen KanĂ€len, EndgerĂ€ten und Touchpoints – und erwarten dabei ein konsistentes Erlebnis. Unternehmen, die diesen Anforderungen gerecht werden möchten, stoßen mit vereinzelten Tools und isolierten Lösungen schnell an ihre Grenzen.

Die wichtigsten Vorteile von DXPs auf einen Blick:

  • Zentrale Steuerung digitaler KanĂ€le: Inhalte, Kampagnen und Nutzererlebnisse lassen sich aus einer Plattform heraus koordinieren – ohne MedienbrĂŒche
  • Personalisierte Erlebnisse in Echtzeit: Durch integrierte Nutzerdaten und Segmentierung können Inhalte individuell ausgespielt werden.
  • Konsistente Customer Journey: DXPs stellen sicher, dass Markenbotschaften ĂŒber alle Touchpoints hinweg stimmig bleiben.
  • Effizientere Prozesse fĂŒr Marketing und IT: Statt vieler separater Tools mit eigenen Workflows gibt es einen zentralen Ort – das spart Zeit, reduziert Fehler und vereinfacht die Zusammenarbeit.
  • Datenbasierte Entscheidungen treffen: Integrierte Analytics-Funktionen liefern Erkenntnisse ĂŒber Nutzerverhalten, Content-Performance und Conversion-Pfade.
  • KI-gestĂŒtzte Features: Personalisierung, Content-Empfehlungen und Predictive Analytics

Herausforderungen bei der EinfĂŒhrung einer DXP 

So leistungsfĂ€hig Digital Experience Platforms auch sind – ihre EinfĂŒhrung und Nutzung kann mit einigen Herausforderungen verbunden sein. Besonders in grĂ¶ĂŸeren Organisationen mit gewachsenen IT-Strukturen oder begrenzten personellen Ressourcen kann die Implementierung zu einer komplexen Aufgabe werden.

  • KomplexitĂ€t der Integration: DXPs (insbesondere bei Composable-AnsĂ€tzen) mĂŒssen oft mit bestehenden Systemen verbunden werden. Ohne saubere Datenstruktur und klar definierte Schnittstellen kann das aufwĂ€ndig und fehleranfĂ€llig sein.
  • DatenqualitĂ€t und Silos: Eine DXP lebt von nutzbaren, vernetzten Daten. Doch in der Praxis liegen relevante Informationen oft in Silos – ĂŒber verschiedene Abteilungen und Tools verteilt. Erst wenn diese Daten zugĂ€nglich sind, entfaltet die DXP ihr volles Potenzial.
  • Kosten und Ressourcen: Sowohl Lizenz- als auch Implementierungskosten können bei DXP-Projekten deutlich höher ausfallen als bei klassischen CMS. ZusĂ€tzlich erfordert der Betrieb hĂ€ufig spezifisches Know-How.
  • Change Management und Akzeptanz: Die EinfĂŒhrung einer DXP betrifft nicht nur die IT, sondern auch andere Abteilungen. Ohne Schulung, klare Prozesse und gute Kommunikation kann man schnell auf Widerstand stoßen. Eine Akzeptanz muss daher aufgebaut werden. 
  • Vendor Lock-in: bei Suites ist man stark an einen Anbieter gebunden
  • Governance & Compliance: Datenschutz (DSGVO) & IT-Security mĂŒssen berĂŒcksichtigt werden

Fazit

Digitale Erlebnisse sind weit mehr als eine schöne Website – sie entscheiden ĂŒber Kundenzufriedenheit, Markenwahrnehmung und Conversion. Eine Digital Experience Platform bietet das technologische Fundament, um Inhalte, Daten und Prozesse zentral zu orchestrieren.

Ob DXP Suite oder Composable DXP hĂ€ngt von Strategie, UnternehmensgrĂ¶ĂŸe und IT-Struktur ab:

  • DXP Suite: schneller Start, weniger KomplexitĂ€t, aber weniger FlexibilitĂ€t.
  • Composable DXP: maximal anpassbar, aber komplexere Integration.

💡 Wichtig: Eine DXP ist keine einzelne Software, sondern eine Strategie. Wer die EinfĂŒhrung klar an Zielen wie Personalisierung, Omnichannel oder effizienteren Workflows ausrichtet, schafft eine zukunftsfĂ€hige Grundlage fĂŒr digitale Kundenerlebnisse.

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Autoren

  • Über Lucas Hanft

    Ein junger Mann mit Kopfhörern arbeitet konzentriert an einem Computerbildschirm. Im Hintergrund sind bunte Post-its an der Wand zu sehen, daneben eine grĂŒne Pflanze.

    Lucas kombiniert fundiertes Marketingwissen mit kreativem Storytelling und entwickelt Inhalte, die Marken eine unverwechselbare Stimme verleihen. Er liebt es, komplexe Themen zu durchdringen, aktuelle Trends aufzugreifen und daraus Texte zu gestalten, die nicht nur informieren, sondern auch Emotionen wecken und Zielgruppen nachhaltig ansprechen.