Als Aussteller bei der OMR: Resümee nach zwei Tagen Expo

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  • Mitarbeiterporträt Stephanie Schäper
    Stephanie Schäper

Das OMR Festival in Hamburg war das langersehnte Messe-Comeback nach Corona und DER Place to be für die Online Marketing-Branche schlechthin. Und so war das unausgesprochene Motto der beiden Tage „sehen und gesehen werden“. Es war ein Festival der Superlative mit vielen Rekorden im Gepäck – nicht nur was die Top-Speaker angeht – u. a. waren Ashton Kutcher und Quentin Tarantino am Start, um nur zwei zu nennen. Auch die Anzahl der Messebesucher:innen und Aussteller:innen war mit knapp 70.000 gigantisch. Talks, Masterclasses und Shows fanden in insgesamt 7 Messehallen statt. Es war also ein mega Aufschlag und das ganze Internet hat über nichts anderes geredet. 

Wir waren als Agentur das erste Mal mit einem eigenen Stand vertreten und ziehen eine knappe Woche später ein Resümee (wir mussten ein wenig Schlaf nachholen und die ganzen Eindrücke erst mal verarbeiten).

Ein Stand, zwei Marken

Den Stand D04 in der Expohalle A4 haben sich unsere beiden Marken Friendventure (unsere Digitalagentur) und Bannerbüro (mit Fokus auf Social Ads) geteilt. Rund 17 Kolleg:innen waren am Stand vertreten und sind mit Interessent:innen ins Gespräch gegangen. Gerade Banner und Social Ads haben viel Interesse auf sich gezogen und die Bannerbüro-Kolleg:innen ganz schön ins Schwitzen gebracht.

Besonders gefragt war die Kombination aus Konzeption und Umsetzung von (animierten) Bannern und Social-Ads. Gerade unser all-in-one Ansatz aus Idee und Konzeption sowie der Ausgestaltung der Ads und anschließende Animationen kam bei den interessierten Personen gut an. Alles aus einer Hand von Expert:innen zu bekommen, die einen distanzierten Blick auf das jeweilige Unternehmen haben, ist für viele ein großer Mehrwert.

Klassentreffen: Das große Wiedersehen

Viele unserer Kunden haben wir, bedingt durch die Pandemie, schon lange nicht mehr oder sogar noch nie live getroffen. Und so haben wir es total genossen, das endlich nachzuholen und in den persönlichen Austausch zu gehen. Ob alte Kolleg:innen aus anderen Agenturen oder Start-ups, Freunde und Bekannte aus der Branche oder neue LinkedIn Kontakte – gefühlt alle waren da. Wer vorab Termine gemacht hat, ist vor Ort ganz schön ins Straucheln geraten, alle pünktlich wahrzunehmen. Durch das riesige Gelände und die vielen Besucher:innen hat es manchmal 20 Minuten und länger gedauert, um von A nach B zu gelangen.

Inspiration & Weiterbildung

Natürlich haben die Friendventure-Expert:innen die Zeit auch für die fachliche Weiterbildung genutzt. Denn nicht nur für Online Marketer, auch für UX-Designer, Content-Verantwortliche und Projektmanager:innen wurden Vorträge und Inspirationen geboten. Besonders viel Input gab es rund um die Themen Metaverse, Podcasts, Influencer:innen und Datenschutz. Auf der 50/50 Stage wurde ein besonderes Augenmerk auf die Themen Diversität, Gleichberechtigung und Female Founders gelegt.

Die drei größten Take-aways aus den OMR-Masterclasses sind für uns:

1. User Experience geht vor!

In der Google Masterclass zur „Conversion-Happiness-Formel“ von der Hamburg Media School hat unsere Konzepterin & Copywriterin Lisa die Bestätigung mitgenommen, dass Inhalte (also Text, Grafiken, Bilder und Co.) vor allem auf die User Experience ausgerichtet sein sollen und nicht primär Suchmaschinen bedienen. Dazu gehört neben der inhaltlichen Relevanz auch die Gestaltung, durch die Inhalte leicht zugänglich und besser konsumierbar werden.

Tool-Tipp:

Zu einem der wichtigsten User Experience Faktoren gehört die Website Geschwindigkeit. Mit dem Dateiformat WebP können Bilder noch stärker komprimiert werden, sodass Dateigrößen noch kleiner und Seiten noch schneller werden. (Noch mehr technische SEO-Tipps haben wir übrigens hier für euch zusammengefasst). Im Schnitt werden WebP Dateien ca. 30% kleiner als das JPG-Format – und das ohne Qualitätsverlust.

WebP ist zwar nicht neu (vorgestellt wurde es bereits 2010), wird aber mit den aktuellen Google-Richtlinien für userfreundliche Websites immer relevanter.

Wer jetzt direkt alle Images im WebP-Format auf der Website einbinden möchte, sollte allerdings zwei Dinge beachten:

  • Bisher ist das Format nicht mit allen Browsern kompatibel (mit den neuen Versionen aber schon)
  • Öffnen und bearbeiten in Photoshop ist nicht möglich

MEHR INFOS UND DOWNLOAD DES PROGRAMMS.

2. Zukunftssicheres Online-Marketing trotz weniger Daten

Diese Masterclass von Google stand im Zeichen von Enhanced Conversions und Google Analytics 4.

Sicherheit und Datenschutz vertragen sich mit (Performance) Online Marketing dann sehr gut, wenn man sein bisheriges Vorgehen auf die „Cookieless World“ anpasst.
Mit GA4 zieht eine Reihe neuer Funktionen und vor allem mehr Privatsphäre in die Webbrowser ein:

  1. Das neue Datenmodell vereint das Measurement von Apps und Websites
  2. Neue Funktionen geben handlungsorientierte Insights
  3. Integrationen mit Privacy Sandbox und Consent Mode bereiten auf eine Zukunft ohne Cookies vor. 

Laut Google ist das Conversion Modeling (die erste von drei möglichen Tracking-Ebene) zwar DSGVO-konform – letztendlich stehen die Google Server natürlich nach wie vor nicht in Deutschland und somit löst sich ein zentrales Datenschutz-Problem für viele deutsche Unternehmen leider nicht.

Unser Tipp für den Umzug auf GA4

Universal Analytics wird nächstes Jahr zum 30. Juni keine Daten mehr erheben. Wer also weiterhin historische Daten im Jahresvergleich auswerten möchte, sollte jetzt schon auf GA4 umsteigen. Doch GA4 bietet auch weitere Vorteile, beispielsweise werden keine IP Adressen mehr gespeichert.
Deswegen solltet ihr schon jetzt mit dem sauberen Aufsetzen starten und euch mit der neuen Oberfläche vertraut machen. Events könnt ihr dann Schritt für Schritt rüberziehen. Aber bei jeder Änderung an eurer alten UA3 Property solltet ihr diese, wenn möglich, auch direkt für GA4 mitdenken und transferieren.

3. „Reportings müssen einfach sein”

Die Agenturkolleg:innen von Adverity zeigten am Beispiel der Deutschen Bahn, weshalb Reportings einfach sein müssen. Viele Stakeholder, viele Daten, viele Interpretationen. Ein gutes Reporting ist einfach.

Anhand der Deutschen Bahn lassen sich bspw. alle Kennzahlen auf genau eine finale KPI herunterbrechen. Dass das alles einfacher aussieht, als es ist, zeigen die über 10 Millionen Daten, die in diese Zahl münden. Dank Datenharmonisierung über alle Onlinekanäle hinweg lässt sich so schnell ablesen, ob die Kampagnen gut oder schlecht laufen.

  1. Vorgestellt wurden zudem die Reifeskala für Marketingmessung – von Daten zu Erkenntnissen
  2. Manuellen Chaos
  3. Wir benötigen mehr Dashboards
  4. Single Source of Truth
  5. Proaktive Kompetenzen
  6. Strategischer Umsatztreiber

Viele der Anwesenden befinden sich laut einer Umfrage vor Ort noch in Phase 1 oder 2 und nutzen manuell erstellte Reportings, Datensilos und Dashboards, um Entscheidungen zu treffen.

Alle Daten in einer “Single Source of Truth” zu vereinen und gezielt in die Abteilungen innerhalb des Unternehmens zu streuen ist auch für unsere Kunden aktuell die größte Herausforderung.
Zu viel Input? Wir helfen dir gern auf dem Weg dorthin.

Unser genereller Eindruck nach den Masterclasses: Durch die unterschiedlichen Niveaus bei den Zuhörenden waren die Inhalte leider oft oberflächlich und gingen nicht so recht ins Detail. Hier wäre eine Aufteilung je nach Vorkenntnissen sinnvoll, auch wenn das in der Praxis sicher nicht leicht umsetzbar ist.

Unser Fazit: Would we do it again?

Die Atmosphäre, die persönlichen Gespräche, die inspirierenden Vorträge von den Vorreitern der Branche: All das macht den fast schon magischen OMR Spirit aus. Bei der Fülle an Events und Aktionen verliert man allerdings schnell den Überblick und die enge Taktung der Vorträge setzt eine minutiöse Planung voraus und lässt leider wenig Raum für Flexibilität.

Als Agentur sollte man sich mit einem eigenen Stand lieber spitzer positionieren als sich zu breit aufzustellen. Zwar kann man im persönlichen Gespräch viel vermitteln – die Aufmerksamkeit ist jedoch größer, wenn potenzielle Kunden sich direkt mit dem akuten Problem abgeholt fühlen.

Ein großer Vorteil war für uns, dass wir nicht nur namhafte Kunden nennen können. Da man unsere Arbeit sehen und direkt erfassen kann, hat ein eigens produziertes Showreel die interessierten Personen direkt visuell überzeugen können.

Wer fokussiert auf B2B Reseller oder e-Commerce ist, der hat auf der OMR sicherlich viele Chancen auf gute Leads. Auch sollte man auf dem Schirm haben, dass am zweiten Messetag vielleicht der ein oder andere noch von der Partynacht in den Seilen hängt. Allerdings haben sich dann auch bei den meisten Besucher:innen der erste Hype und die Überforderung etwas gelegt und die Aufnahmefähigkeit und die Gesprächsbereitschaft ist bei vielen höher als an Tag eins.

Als Aussteller auf der OMR-Expo: Was hat uns das gekostet?

Falls du jetzt selbst überlegst, als Aussteller auf der OMR dabei zu sein, möchten wir dir noch einen kurzen Überblick über die anfallenden Kosten geben:

  • Für unseren Messestand haben wir 10.000€ bezahlt
  • Für Werbematerialien drumherum haben wir ca. 1000€ bezahlt
  • Für Anfahrt und Hotel für 17 Leute haben wir ca. 3000€ bezahlt
  • Für Verpflegung vor Ort haben wir ca. 1.500€ bezahlt

Die Kosten für den Stand liegen also bei ca. 15.500€.

Dazu kommen natürlich die Personalkosten für die Vorbereitung der Messe und die Zeit, die wir auf der Messe verbracht haben. Insgesamt sind hier 400 Stunden im Team angefallen.

Die Visibility für unsere Marke, das Teambuilding, die Motivation und Inspiration eines solchen Events und die Learnings die wir für die nächsten Messen gezogen haben, sind aber unbezahlbar.

Für uns war der erste Aufschlag auf der OMR ein Erfolg – wir sind mit vielen neuen Kontakten (und leider auch einer Corona-Infektion) wieder nach Köln bzw. Berlin gefahren und sind gespannt auf die darauffolgenden Projekte, die sich aus diesen intensiven Tagen ergeben werden. Außerdem war die Zeit für uns als Team einfach unbezahlbar – definitiv ein Faktor, den man gerade nach den letzten beiden Jahren nicht außer Acht lassen darf.

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  • Über Stephanie Schäper

    Mitarbeiterporträt Stephanie Schäper

    Als PR-Profi ist Steffi stets auf der Suche nach echten Geschichten und sorgt bei Friendventure dafür, dass unsere Marke wächst und noch sichtbarer wird. Als Teil des Content-Marketing-Teams unterstützt sie außerdem in den Kundenprojekten das Copywriting.

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