Pagespeed testen – Was misst ein Pagespeed Test genau und welche Tools empfehlen wir?

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    Ramona Meier
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Wie du ganz einfach deinen Pagespeed testen kannst, liest du hier im Blogbeitrag, denn bereits im Sommer 2021 hat Google seine Rankingfaktoren mittels “Page Experience”-Update aktualisiert. Wenn du die Ladezeit deiner Website also noch nicht optimiert hast, dann halte dich ran. Falls das alles nichts neues für dich ist und du lieber direkt mit der Optimierung starten willst, erklären wir dir in dieser Anleitung, wie du deinen Pagespeed verbessern kannst.

Was du vor dem Pagespeed Testen wissen musst

Bevor du dich daran machst die Geschwindigkeit deiner Website zu testen, ist es vielleicht nicht verkehrt sich nochmal kurz ins Gedächtnis zu rufen, was beim Pagespeed Test eigentlich genau gemessen wird und warum das seit letztem Sommer noch wichtiger geworden ist.

Was ist Pagespeed noch gleich?

Der Pagespeed misst die Zeit in Sekunden, die deine Seite benötigt um vollständig zu laden. Das bedeutet vom Zeitpunkt der Anfrage, die durch den Browser gestellt wird, bis zu dem Punkt, an dem alle Inhalte vollständig auf dem Screen der nutzenden Person dargestellt werden. In vielen Fällen wird auch die Ladezeit synonym für den Pagespeed verwendet. Allerdings bezeichnen die beiden Begriffe nicht dasselbe! “Ladezeit” ist viel allgemeiner gefasst und umfasst unter Anderem auch auf die von den User:innen subjektiv wahrgenommene Zeit. Beim Pagespeed handelt es sich hingegen um die Berechnung verschiedener Metriken, die wir konkret messen können. Diese umfassen unter Anderem die Core Web Vitals von Google.

Warum eine optimale Ladezeit jetzt noch wichtiger für deine Website ist – Das Page-Experience Update 2021

Mal abgesehen davon, dass der Pagespeed im Sinne der Nutzerfreundlichkeit das Google-Ranking beeinflusst und dir eine bessere Positionierung verschaffen kann, ist es als User:in unheimlich nervig darauf zu warten, endlich die erste Interaktion mit deiner Seite durchführen zu können. Deshalb solltest du deinen Pagespeed unbedingt regelmäßig testen und optimieren.

Der Pagespeed ist ein äußerst wichtiger Teil der User-Experience und beeinflusst sowohl Bounce Rate, Conversion Rate, als eben auch das Google-Ranking. Heißt vereinfacht gesagt, je mehr Besuchende auf deiner Website bleiben –und nicht wieder abspringen, weil sie zu lange darauf warten müssen bis die Seite geladen hat– desto mehr Umsatz kann am Ende generiert werden.

Wenn es um die Bewertung für das Google-Ranking geht, haben zwar die Inhalte immer noch den größten Einfluss, wenn aber das Angebot diesbezüglich auf einem ähnlichen Niveau ist, hat eine benutzerfreundliche Seite die besseren Chancen.
Wie groß der Einfluss auf die Position im Google-Ranking tatsächlich ist, war bisher nicht so eindeutig. Im August 2021 brachte Google jedoch die sogenannten “Page-Experience Updates” heraus um die User-Experience genauer messen zu können. Verantwortlich dafür sind Parameter, die Google mit dem Update in das Ranking integrierte:

Die Core Web Vitals

Dabei spielen besonders drei Kennzahlen eine größere Rolle:

  • Largest Contentful Paint (LCP): LCP misst die Zeit, die das größte Bild oder der größte Textblock, der im Sichtfenster angezeigt wird, benötigt um vollständig zu laden.
  • First Input Delay (FID): FID gibt den Zeitraum an, den der Browser benötigt um auf die erste Interaktion der Nutzenden zu reagieren.
  • Cumulative Layout Shift (CLS): CLS misst, die Anzahl an Verschiebungen von Layout Elementen auf einer Website, die im Laufe ihrer Existenz unerwartet von statten gehen.
PageSpeed Insights Computer Ergebnisse

Welche Daten werden beim Pagespeed Test genau gemessen?

Wenn du den Pagespeed deiner Seite misst, erhältst du Ergebnisse für unterschiedliche Messwerte, bzw. Web Vitals. Diese Werte entsprechen auf einem Zeitstrahl verschiedenen Mess-Abschnitten. Wenn du also vom Aufrufen der Website als Startpunkt ausgehst, sind die wichtigsten Abschnitte auf diesem Zeitstrahl die folgenden:

  1. wenn der erste Byte vom Server geladen wurde (TTFB – Time to First Byte),
  2. wenn das erste Darstellungselement angezeigt wird (FCP – First Contentful Paint),
  3. wenn die Seite für die User:innen so aussieht als hätte sie vollständig geladen (FMP – First Meaningful Paint) und
  4. wenn die Seite tatsächlich vollständig gerendert und bereit zur Interaktion mit den Nutzenden ist (TTI – Time to Interactive).

Wichtig ist: jedes Pagespeed-Test-Tool legt bei der Messung einen eigenen Schwerpunkt und gewichtet die einzelnen Messwerte anders um den jeweiligen Gesamt-Score zu berechnen. So spielen bei Google Insights beispielsweise die zuvor beschriebenen Core Web Vitals eine große Rolle.

Wie schnell muss eine Website laden?

Antwort: asap – so schnell wie möglich.
Laut Ilya Grigorik, Principal Engineer bei Shopify und ehemaliger Web-Entwickler bei Google führt bereits eine Sekunde Verspätung in der Ladezeit zu 11% weniger Page Views. Generell gilt in etwa alles unter 3 Sekunden als gut.
Google gibt dazu für einen groben Überblick eine Skala für einige Messwerte an. Daran kannst du in etwa abschätzen, welche Geschwindigkeiten für die einzelnen Messabschnitte erwartet werden:

  • Das allererste Darstellungselement sollte beispielsweise in möglichst unter 1,8 Sekunden geladen haben, um keine zu langen Verzögerungen bei den User:innen zur Folge zu haben.
FCP Score Skala
  • Das größte visuelle Element der Seite sollte Google Insights zufolge möglichst nach 2,5 Sekunden geladen haben.
LCP Score Skala
  • Die erste Interaktion mit deiner Website sollte für die User:innen nach weniger als 100 Millisekunden möglich sein.
FID Score Skala
  • Der CLS-Wert misst nicht direkt die Seitengeschwindigkeit, ist aber enorm wichtig für den Pagespeed und sollte daher möglichst gering sein. Denn es gibt kaum etwas nervigeres als User:in, wenn ich ein Element anklicken möchte und sich dieses im nächsten Moment auf der Seite verschiebt und so der Finger womöglich doch woanders landet, als geplant.
CLS Score Skala

Wie schnell ist meine Seite?

Verschiedene Faktoren beeinflussen die Website Geschwindigkeit. Um herauszufinden, wie schnell deine Seite lädt, kannst du sie recht unkompliziert einem Test unterziehen. Dafür gibt es verschiedene Tools, von denen wir dir im Nachfolgenden das bekannteste gerne vorstellen möchten. Bevor du den PageSpeed deiner WordPress Website optimieren kannst, ist es natürlich ratsam zunächst einmal zu testen, wo der aktuelle Pagespeed Score deiner Seite liegt.

Wie kann ich den Pagespeed testen?

Bei den meisten Tools, die du kostenlos bei Google findest, gibst du einfach die URL deiner Seite in das entsprechende Feld ein und klickst auf “Test starten”. Das Tool misst dann, wie viel Zeit deine Seite benötigt um zu laden. Wir demonstrieren die Ergebnisse mal anhand Google Insights: Einfach URL eingeben, auf “Analysieren” klicken, fertig.

PageSpeed Insights Startseite

Anschließend erhältst du direkt die Ergebnisse für deinen Pagespeed. Bei Insights kannst du dir dabei einmal die Ergebnisse für deine Mobile Seite und für die Desktop Version ausgeben lassen, in dem du einfach oben das entsprechende Element anklickst.
An erster Stelle werden dir die Ergebnisse für die Messparameter, wie die Core Web Vitals ausgegeben.

PageSpeed Insights Computer Ergebnisse

Beachte allerdings, dass die angezeigten Ergebnisse je nach Tageszeit unterschiedlich ausfallen können. Außerdem haben auch der Standort oder die Bandbreite einen Einfluss auf den Pagespeed. Wie du direkt erkennen wirst, macht es auch einen Unterschied, ob du die Seite mobil aufrufst oder von einem stationären PC aus. Bei manchen Test-Tools, wie GT-Metrix zum Beispiel, kannst du bereits vor dem Test einige solcher Faktoren mit angeben, die entsprechend beim Testen berücksichtigt werden.

PageSpeed Insights – Mobil Ergebnisse

Anschließend siehst du den Pagespeed Score, den deine Seite von Google erhält. Dieser wird, wie oben bereits erwähnt, aus den einzelnen Parametern berechnet. Google führt dabei genau auf, wie die einzelnen Messwerte gewichtet werden.

PageSpeed Insights Pagespeed Score

Du solltest allerdings beachten, dass jegliche Pagespeed Scores, die auf Punkten basieren mit Vorsicht zu genießen sind. Denn ein 100 Punkte Score ist nicht gleich ein super Nutzererlebnis für deine User:innen. Und um die geht es ja hauptsächlich. Heißt nur weil du in einzelnen Metriken gut abschneidest, heißt das nicht, dass deine User:innen zufrieden sind und deine Seite wieder besuchen. Achte daher unbedingt auf die tatsächliche Ladezeit deiner Seite.

Natürlich gibt es neben den Faktoren, die du nicht steuern kannst, wie beispielsweise Bandbreite und Browsercache, auch andere Faktoren, die du sehr wohl beeinflussen kannst. So zeigt dir Google Insights und im übrigen auch die anderen unten aufgeführten Pagespeed-Test-Tools Optimierungsvorschläge an, mit denen du deinen Pagespeed optimieren kannst.

Welches ist der beste Pagespeed Test?

Nun ja, verschiedene Pagespeed Tests gibt es zahlreich. Das Gute ist: Die, die wir dir in diesem Abschnitt vorstellen, sind kostenlos und du brauchst nicht einmal ein Plugin zu installieren, um den Pagespeed testen zu können.
Welcher Test aber am besten geeignet ist, um die Ladezeit deiner Website zu messen, hängt davon ab, welche Ziele du genau verfolgst. Willst du deine Ranking-Positionierung verbessern oder ist dir die User-Experience am wichtigsten? Je nachdem, an welcher Stellschraube du drehen möchtest, ist eventuell ein anderer Test empfehlenswert.

PageSpeed Insights

Das wohl bekannteste Tool haben wir bereits vorgestellt: PageSpeed Insights von Google. Insights vergleicht dabei Daten, die es im Moment der Testung misst (Labdaten), mit langfristig analysierten Messwerten anderer User:innen (Felddaten).

Google Lighthouse

Misst viel mehr Daten als Google Insights, unter Anderem auch die SEO-Leistung und die Barrierefreiheit einer Seite. Allerdings sind die Ergebnisse, die das Tool angibt, nicht so spezifisch, da es sich bei der Messung ausschließlich auf Labordaten stützt und lediglich abgleicht, ob die entsprechenden Top-Werte erreicht wurden – oder nicht. Das Tool findet ihr über die Entwickler-Tools in Chrome oder ihr müsst es als Plug-In installieren.
Zusatz-Info: Die Basis für Google-Insights ist Google Lighthouse, weshalb es dir daher immer auch die Ergebnisse der Lighthouse-Analyse automatisch mit ausgibt.

Pingdom

Beim kostenlosen Pagespeed Test Tool Pingdom stellst du direkt vor der Testung deinen groben Standort fest, in dem du neben der URL deiner Seite z. B. “Europe – Germany – Frankfurt” auswählst, direkt bevor du auf “Test starten” klickst.
Das empfehlenswerte an Pingdom ist die Tatsache, dass du hier sofort die tatsächliche Ladezeit in Sekunden angezeigt bekommst. Im Gegensatz zum Google Insights-Tool beispielsweise, bei dem dieser eigentlich doch sehr wichtige Faktor eine geringere Rolle spielt. Außerdem gibt Pingdom dir die Ergebnisse anhand verschiedener Statistiken aus.

Pingdom Pagespeed Ergebnis

GT-Metrix

Auch bei GT-Metrix kannst du deinen Standort und die Bandbreite eingeben, bevor gemessen wird. Allerdings musst du dich dafür zunächst anmelden und in deinen GT-Metrix-Account einloggen. Außerdem gibt dir auch dieses Tool Tipps zur Optimierung deines Pagespeeds und hält zusätzlich verschiedene Darstellungsoptionen und Bewertungsmethoden zur Ausgabe der Messwerte bereit.

GT-Metrix Pagespeed Ergebnis

Oder lieber ein WordPress Pagespeed Plugin installieren?

Wenn du dich nun fragst, ob du nicht einfach ein WordPress Pagespeed Plugin installieren kannst, der dir deine Pagespeed Werte direkt im Backend anzeigt, steht dir das natürlich frei. Du solltest dir aber gut überlegen, ob das so sinnvoll ist. Möglicherweise scheint das auf Anhieb hilfreich zu sein, und zugegeben die Anzahl der Tools ist riesig. Allerdings garantiert die Installation von WordPress Plugins keinen Top-Ranking-Platz. Im Gegenteil ist es so, dass gerade die Verwendung vieler Plugins letztendlich auch ein Grund dafür ist, dass deine Seite länger braucht um zu laden. Überlege dir daher gut, ob du dir daher für einen besseren Pagespeed wirklich ein Plugin installieren möchtest. Falls du dir sicher bist, kannst du dich ja vom umfangreichen Plugin Vergleich inspirieren lassen.

Fazit

Zusammengefasst ist der Pagespeed ein sehr wichtiger Faktor wenn es um die Nutzerfreundlichkeit deiner Website geht. Lange Ladezeiten nerven und führen vor Allem zu hohen Absprungraten und somit zu weniger Conversions. Durch das Page-Experience Update im Sommer 2021 wurde der Pagespeed aufgrund der Core Web Vitals auch für das Google-Ranking nochmal relevanter. Allerdings sollten bei der Optimierung deiner Website die User:innen immer an erster Stelle stehen. Daher empfehlen wir dir am besten verschiedene Tools zu verwenden, um deinen Pagespeed testen und dir eine realistische Einschätzung holen zu können. Zusätzlich zu Google Insights kannst du beispielsweise ein weiteres Tool, wie Pingdom, verwenden, das dir sofort anzeigt, wie lange die Seite beim Nutzenden lädt. Alles in allem sollte deine Website eben so schnell wie möglich sein.

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  • Über Ramona Meier

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    Den Spaß am Schreiben entdeckte Ramona im Journalismus-Studium. Bei friendventure kann sie nun ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: sich intensiv in die Themen WordPress, SEO und Online-Marketing einlesen und viel Spannendes dazu berichten.

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